Wirkungsorientierte Behindertenhilfe durch Selbstevaluation
Projektträger
Diakonische Stiftung Ummeln
Projektpartner
Institut für Kinder- und Jugendhilfe gGmbH (IKJ), Mainz
Projektförderer
Stiftung Wohlfahrtspflege NRW
Laufzeit
01.07.2018 – 31.12.2021
Projekthintergrund
Menschen mit geistigen Behinderungen verfügen bisher noch nicht über geeignete Methoden, um selbst einschätzen zu können, ob der Hilfeplan, der mithilfe der individuellen Bedarfsermittlung vereinbart wurde, für sie im Ergebnis tatsächlich passend ist. Die Bewertung der Wirksamkeit vereinbarter Leistungen sollte jedoch zuvörderst verlässlich aus Nutzer- und Nutzerinnenperspektive erfolgen.
Projektauftrag
- Ziel des Projektes ist, dass Menschen mit geistigen Behinderungen, die Leistungen der Eingliederungshilfe erhalten, die Ergebnisse der Unterstützung bewerten können und diese Bewertung in der weiteren Planung und Umsetzung berücksichtigt werden können. Die Ergebnisse werden durch die Perspektive der pädagogischen Fachpersonen ergänzt. Der Dialog im Dreieck Leistungsberechtigter, Leistungserbringender sowie Landschaftsverbänden wird durch WirkBe-Selbstevaluation einheitlicher und einfacher für alle Beteiligten verständlich.
- Im Rahmen des Modellprojektes werden Kenntnisse über die internationale Situation der Instrumente zur Selbstevaluation in der Eingliederungshilfe gewonnen und ein zuverlässiges Instrument entwickelt, das im Anschluss an das Projekt in ganz Nordrhein-Westfalen und auch darüber hinaus Verbreitung finden soll. Empfehlungen zur Anpassung, Veränderung und Weiterentwicklung des Leistungsplanverfahrens sowie zu den Rahmenbedingungen der Leistungserbringung sind im Rahmen des Projektes ausformuliert, um ein wirkungsorientiertes Verfahren im Rahmen der Eingliederungshilfe zu fördern. Die Organisationen der Eingliederungshilfe werden auf der Basis von praxisorientierten Empfehlungen bei der Anpassung zur optimalen Integration des wirkungsorientierten Hilfeplanverfahrens beraten und unterstützt. Die Projektergebnisse werden außerdem der Fachwelt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
- Die Erkenntnisse können somit Grundlagen zur landesrechtlichen Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes liefern und in die Weiterentwicklung des Gesamtplanverfahrens der Landschaftsverbände (LVR/LWL) einbezogen werden. Die Selbstevaluation ist in allen Settings der Eingliederungshilfe nutzbar.
- Der Methodenkoffer zur Selbstevaluation wird zum Produkt, welches von unterschiedlichen Nutzerinnen und Nutzern und Mitarbeitenden aus der Praxis mit wissenschaftlicher Begleitung entwickelt und erprobt wird. Eine hohe Akzeptanz und ein hoher Wirkungsgrad sind auch für andere weitere Einrichtungen zu erwarten.
Nutzenaspekte im Überblick
Für Menschen mit geistigen Behinderungen
- Stärkung der Selbstbestimmung! Die Nutzer und Nutzerinnen bekommen die Selbstevaluation zugesprochen. Durch sichergestellte Selbsteinschätzung erhalten Nutzer und Nutzerinnen höheres Gewicht in der Hilfeplanung
- Wirkungsdialog auf Augenhöhe
- Verbesserter Hilfeverlauf durch die konsequente Orientierung am Bedarf und an Wirkungen aus Nutzer und Nutzerinnensicht
- Mehr Lebensqualität
Für Mitarbeitende
- Orientierungshilfe
- Nutzung der Wirkungs-Ergebnisse auf Einzelfallebene und Einrichtungsebene
- Stärken-Schwächen-Analyse
- Qualifizierung der Hilfeplanung
Für die Träger
- Belegbarkeit und Vergleichbarkeit der Leistungserbringung
- Steuerung durch Wirkungsdialog
- Priorisierung
- Organisationsentwicklung in Sinne der UN-BRK
Für die Kostenträger
- Projektergebnisse werden zur Verfügung gestellt
- Transparenz der Leistungserbringung
- Steuerung durch Wirkungsdialog
- Vergleichbarkeit von Wirkungen/Zielerreichung
- Strukturentwicklung im Sinne der UN-BRK
Für Fachwelt/Öffentlichkeit
- Erprobtes Selbstevaluationstool mit Erkenntnisgewinn zur Wirksamkeit der Eingliederungshilfe
- Passgenauigkeit/Hinweise für bessere Hilfesettings
- Verbessertes Leistungsplanverfahren
Abschlussbericht
Laden Sie hier den Abschlussbericht herunter.
Projektleitung
Bei Interesse und Fragen zum Projekt wenden Sie sich bitte gerne an die Projektleitung.
Weitere Informationen erhalten Sie auch über die Homepage der Stiftung Wohlfahrtpflege NRW