Kinder und Jugendliche auf Wiese

Stationäre Jugendhilfe und ihre Nachhaltigkeit

Kurzbeschreibung

Projektträger

Träger des Projekts war der Bundesverband katholischer Einrichtungen und Dienste der Erzie-hungshilfen e. V. (BVkE). Die operative Durchführung des Projekts lag beim Institut für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ). Das Projekt wurde mit Mitteln der Lotterie Glücksspirale gefördert.

Laufzeit

Die Laufzeit des Projekts betrug 2 Jahre (1.5.2017 – 30.4.2019).

Projekthintergrund

Für junge Menschen, die einen Teil ihres Lebens in einer stationären Hilfe zur Erziehung verbracht haben, stellt die Beendigung dieser Maßnahme und der damit oftmals verbundene Übergang in ein selbstständiges Erwachsenenleben i. d. R. ein kritisches Ereignis dar. Die meisten „Care Leaver“ können normalerweise nicht auf ein gesichertes familiäres bzw. soziales Netz aus materiellen und immateriellen Unterstützungsleistungen zurückgreifen. Dementsprechend sind sie in diesem für ihre weitere Entwicklung sehr bedeutsamen Übergangsprozess eigentlich in besonderem Maße auf öffentliche Unterstützung angewiesen. Die nicht selten zu beobachtende Praxis von Jugendämtern, junge Menschen möglichst frühzeitig in die unbegleitete Selbstständigkeit zu entlassen, wird diesem Bedarf allerdings allzu häufig nicht gerecht und gefährdet damit den nachhaltigen Erfolg stationärer Jugendhilfemaßnahmen.

Projektauftrag

Mit der katamnestischen Untersuchung „Care Leaver – Stationäre Jugendhilfe und ihre Nachhaltigkeit“ sollte die individuelle Entwicklung von jungen Menschen nach Abschluss ihrer stationären Jugendhilfemaßnahme (nach §§ 33, 34 oder 35 SGB VIII) mit wissenschaftlichen Methoden dokumentiert und analysiert werden. Dabei wurden sowohl „harte“, objektive Daten (Effects) als auch von den jungen Menschen subjektiv empfundene Einschätzungen (Impacts) zu Abläufen und Effekten dieser Hilfen sowie zu Einflussfaktoren für ein Gelingen des Lebens danach berücksichtigt.

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung liefern eine empirisch-fachliche Argumenta-tionsgrundlage, um eine fundierte Beurteilung langfristiger Wirkungen stationärer Jugendhilfemaßnahmen zu ermöglichen und die Entwicklung qualifizierter Konzepte zur Übergangsgestaltung fachlich zu unterstützen. Darüber hinaus konnten tiefergehende Erkenntnisse zu Indikation, Gewährungspraxis und Effekten von Hilfen für junge Volljährige nach § 41 SGB VIII gewonnen werden.

Projektergebnisse

Die zentralen Ergebnisse des Forschungsprojekts wurden im Rahmen der Fachtagung „25 is the new 18“ am Donnerstag, den 26.9.2019, in Berlin vorgestellt.

Im Jahr 2020 wird eine Buchpublikation mit ausführlichen Ergebnissen veröffentlicht.

Ansprechpartner

Joachim Klein

Projektleitung Hilfen zur Erziehung & EVAS