Kind mit Buch in den Händen

Evaluationsstudie zur Patientenbegleitung der Bosch BKK

Qualität und Effizienz im System der fallgesteuerten Patientenversorgung

Laufzeit

3 Jahre von August 2007 bis August 2010 

Auftraggeber

Bosch BKK 

Kooperationspartner

Mit der wissenschaftlichen Durchführung wurden die Katholische Hochschule Mainz und das Centrum für angewandte Wirkungsforschung (CAW) im IKJ betraut.

Kurzbeschreibung

Zur Verbesserung der Versorgungssituation von Patienten mit besonderem Unterstützungsbedarf, etwa in Folge einer schwerwiegenden Erkrankung, hat die Bosch BKK 2007 eine vertraglich abgesicherte, regionale und sektorenübergreifende Kooperation mit Haus- und Fachärzten sowie Kliniken vereinbart. Wesentliches Element dieser Zusammenarbeit ist eine an den Prinzipien des Case Managements ausgerichtete Patientenbegleitung. Diese wird von einem speziell geschulten interdisziplinären Team von Außendienst-Mitarbeitern, den Patientenbegleitern, mit der Zielsetzung durchgeführt, die medizinische und häusliche Versorgung der Patienten besser zu koordinieren. Dies geschieht etwa indem in enger Abstimmung mit dem behandelnden Arzt Reha- und/oder Pflegemaßnahmen eingeleitet, unbürokratisch geeignete Hilfsmittel organisiert oder den Versicherten und deren Angehörigen Kontakte vermittelt werden (s. „www.Bosch-BKK.de/Patientenbegleitung“).

Im Rahmen eines quasiexperimentellen Kontrollgruppendesigns wurden Struktur-, Prozess- und Ergebnismerkmale von 532 Versicherten der Bosch BKK, bei denen eine Patientenbegleitung durchgeführt wurde (Experimentalgruppe), mit 532 „statistischen Zwillingen“ verglichen, die lediglich eine „Regelversorgung“ erhielten (Kontrollgruppe). Zur Vergrößerung des  Datenpools der Kontrollgruppe konnte mit der Daimler BKK eine weitere gesetzliche Krankenversicherung als Kooperationspartner gewonnen werden. Insgesamt liegt ein Stichprobenumfang von 1.064 Fällen vor. Entsprechend der für die Patientenbegleitung ausschlaggebenden Diagnosen wurden vier Fallgruppen gebildet: Patienten mit Schlaganfall (14,5%), Herz- (24,6%) und Krebserkrankungen (35,9%) sowie über-75jährige Patienten (25,0%) mit hohem Unterstützungsbedarf.

Um die Sichtweisen der Beteiligten angemessen abbilden zu können, wurden neben den unmittelbar betroffenen Patienten bzw. Versicherten auch die kooperierenden Ärzte und Krankenhäuser (Krankenhaussozialdienste) befragt. Darüber hinaus wurden Einschätzungen und Beobachtungen der Patientenbegleiter berücksichtigt.

Die Evaluationsstudie sollte folgende Fragestellungen beantworten:

  1. Welche Qualitätsverbesserungen in der Versorgung werden durch die Patientenbegleitung erreicht? (Effektivität) 
  2. Welche Leistungsausgaben werden beeinflusst bzw. wie effizient ist die Patientenbegleitung?
  3. Welche Struktur- und Prozessmerkmale sind die für die Patientenbegleitung entscheidenden Erfolgs- bzw. Misserfolgsfaktoren? Wie kann auf Grundlage dieser Erkenntnisse das Beratungs- und Betreuungsangebot weiter verbessert werden?

Weitergehende Informationen zu den Ergebnissen der Studie finden sich hier: https://www.bosch-bkk.de/de/bkk/leistungen/topversorgt_programme/patientenbegleitung/wissenschafltiche_studie/die_patientenbegleitung_der_bosch_bkk.html

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Abschlussbericht

Ansprechpartner

Jens Arnold

Fachbereichsleitung Methoden & Evaluation