Über uns
Das Institut für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ) ist eine sozialwissenschaftliche Praxisforschungseinrichtung, die seit 1995 für Politik, öffentliche Verwaltung, für freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie angrenzende Arbeitsfelder, für Fach- und Wohlfahrtsverbände sowie für Stiftungen eine Leistungspalette aus ineinandergreifenden Arbeitsschwerpunkten bietet:
- Forschung zu Themen und Anliegen der Sozialen Arbeit bis hin zur Vorbereitung politischer Entscheidungen
- Qualitätsentwicklung durch Verfahren, die der Praxis Rückmeldung über die Ergebnisse ihrer Arbeit und über deren Hintergründe geben, mit dem Ziel, Reflexion zu unterstützen und Veränderungsprozesse zu initiieren
- Beratung und Qualifizierung, die an den Belangen der Praxis ausgerichtet ist und einen Transfer der Forschungsergebnisse in diese ermöglicht
- Entwicklung von IT-Lösungen für Institutionen der Sozialwirtschaft
Im Bereich der quantitativen Sozialforschung hat das Institut bislang mehr als 100 Studien durchgeführt. Darunter befindet sich mit über 50.000 evaluierten Hilfen das Qualitätsentwicklungs-Verfahren mit dem in Deutschland größten Datensatz zur Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität im Bereich der Hilfen zur Erziehung. Darüber hinaus ist die qualitative Sozialforschung in den letzten Jahren zu einem weiteren Schwerpunkt des Instituts gewachsen. Durch Interviews mit Fachkräften und Adressat:innen konnten u. a. für die Themenbereiche Kinderschutz und Care-Leaver wichtige Impulse gewonnen werden und die Stimme der Beteiligten und Betroffenen hörbar gemacht werden. Durch die Triangulation der beiden Forschungsmethoden konnte das IKJ ein umfassendes Verständnis für sozialwissenschaftliche Fragestellungen erlangen.
Seit 2019 bietet das Institut für Kinder- und Jugendhilfe zusätzlich zu Inhouse-Schulungen auch verschiedene E-Learning-Angebote auf einer eigens hierfür errichteten E-Learning-Plattform an. Durch ein breites Spektrum an ansprechenden praxisnahen Materialien sowie Lernvideos auf der Plattform besteht die Möglichkeit, sich flexibel und ortsunabhängig weiterzubilden. Zusätzlich wurden in mehreren Projekten (darunter Chance for Kids, Mind the Gap, WirkBe) erfolgreich mehr als 50 Online-Workshops und Online-Seminare durchgeführt. Diese Angebote des Institutes haben bisher mehr als 1500 Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe und angrenzender Arbeitsfelder erfolgreich zur (Weiter-)Qualifizierung genutzt.
Das IKJ arbeitet seit vielen Jahren in unterschiedlichen Projekten mit diversen Jugendämtern zusammen und hat daraus u. a. auf Basis des international anerkannten Capability-Approaches eine praxistaugliche Form der Sozialpädagogischen Diagnostik entwickelt, die eine hohe Testgüte aufweist und in einigen bundesdeutschen Jugendämtern bereits erfolgreich implementiert wurde.
Mit der im Jahr 2020 erfolgreich abgeschlossenen wissenschaftlichen Begleitung des Dialogprozesses zur SGB VIII Novellierung konnte das Institut einen wichtigen Beitrag für die Kinder- und Jugendhilfe leisten: Knapp 4.000 Adressat:innen und Fachkräfte der freien und öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe sowie angrenzender Arbeitsfelder beteiligten sich an den unterschiedlichen Forschungssträngen, sodass die Bedarfe der Adressat:innen und der Fachkräfte in ausführlicher Form dem BMFSFJ übergeben werden konnten, um darauf aufbauend eine neue Gesetzesgrundlage zu konzipieren.
Das Institut für Kinder- und Jugendhilfe möchte Entwicklungen hin zu einer inklusiven Gesellschaft aktiv unterstützen!
In den vergangenen Jahren haben sich unterschiedliche Möglichkeiten gezeigt, Texte gendergerecht zu formulieren, um sichtbar zu machen, dass alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen werden. Darunter sind Schreibweisen wie das Binnen-I, der Unterstrich (auch Gender-Gap) oder das Gendersternchen. Das IKJ hat sich für eine noch recht neue Variante entschieden: den Doppelpunkt. Der Vorteil des Doppelpunkts besteht darin, barriereärmer zu sein. Von dieser Schreibvariante profitieren z. B. Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, denn Sprachausgabeprogramme (auch Reader) lassen an der Stelle des Doppelpunkts lediglich eine kurze Pause, um die gendersensible Schreibweise zu markieren. Sternchen, Binnen-I und Gender-Gap hingegen werden mitgelesen und können somit das Textverständnis erschweren.
Damit das IKJ noch mehr zu einer inklusiven Gesellschaft beitragen kann, freuen wir uns sehr über weitere Anregungen, die für mehr Teilhabe sorgen und die Diversität der Menschen sichtbar machen.