WirkMit!

WirkMit! ist eine vielseitig einsetzbare Methode zur Sozialpädagogischen Diagnostik, zur Hilfeplanung, Evaluation und Verbesserung von Angeboten und Hilfen für Familien und junge Menschen.

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Über WirkMit!

Mithilfe einer Einschätzungsskala kann jedes Familienmitglied subjektiv eine Bewertung seiner Verwirklichungschancen in 16 Lebensbereichen abgeben. 

Die Beschreibung einer Lebenssituation anhand von Capabilities geht auf die Arbeit von Amarthy Sen und Martha Nussbaum zurück. Dieser Ansatz stellt die Frage nach einem guten Leben bzw. einer gelingenden Lebensführung ins Zentrum. Als entscheidender Faktor für das Gelingen gelten die Wahlmöglichkeiten, die einem Individuum offenstehen, ein von ihm jeweils als erstrebenswert betrachtetes Leben zu führen. Zu berücksichtigen sind hierbei die individuellen sowie gleichermaßen die gesellschaftlichen Voraussetzungen:

„Dabei stellt der Capability-Ansatz die Erziehungswissenschaft vor die Aufgabe, eine relationale Perspektive zu entwickeln, die es erlaubt, den materiell, kulturell und politisch-institutionell strukturierten Raum gesellschaftlicher Möglichkeiten in Beziehung zum akteursbezogenen Raum der individuellen Handlungs- und Selbstaktualisierungsfähigkeiten ihrer AdressatInnen zu setzen.“ (Hervorhebung im Original. Otto/Ziegler, Der Capabilities-Ansatz als neue Orientierung in der Erziehungswissenschaft, 2010, S.12) 

Der entscheidende Unterschied zwischen einer Situation aufgrund fehlender Möglichkeiten und derselben, aber selbstgewählten Situation wird in einem einfachen Beispiel deutlich: Wer nicht isst, weil keine Nahrung zur Verfügung steht, hungert. Wer hingegen freiwillig auf Essen verzichtet, fastet.

Der Nutzen von WirkMit! auf der Grundlage des Capability-Ansatzes zeigt sich in verschiedenen Stadien und Prozessen eines Hilfeverlaufs, wie im Folgenden skizziert:

Auftragsklärung

Der Einsatz von WirkMit! macht deutlich, in welchen Bereichen aus wessen Sicht Veränderungsbedarf besteht. Von hier aus kann direkt zu einer klaren Zielformulierung übergegangen werden. Von besonderer Bedeutung ist das hochpartizipative Vorgehen: Das WirkMit! befähigt die Hilfeadressat:innen, ihre Sichtweise unmittelbar und falls erwünscht auch nonverbal einzubringen. Dies stellt einen Türöffner für die in der Jugendhilfe nicht selten unzureichende Compliance dar: Dank WirkMit! wird eine Hilfe nicht für die Familien und jungen Menschen geplant, sondern aktiv von ihren Bedarfen aus entwickelt.

Hilfeplanung

Eine partizipative und passgenaue Hilfeplanung erfordert möglichst genaue Kenntnis des erzieherischen Bedarfs einerseits und der für die Problemlösung zur Verfügung stehenden Ressourcen andererseits. Im Hilfeverlauf ist ein Überblick über bereits erreichte Fortschritte ein nützliches Instrument für das Empowerment von Klient:innen und für ihre Erfahrung von Selbstwirksamkeit. Bei Fachkräften ist die Übersicht hilfreich für die Vergewisserung über die Qualität der Prozesssteuerung. Der Einsatz von WirkMit! gewährt Klient:innen und Fachkräften gleichermaßen eine klare Orientierung über alle Aspekte.

Evaluation von Hilfen zur Erziehung

WirkMit! macht Entwicklungsverläufe transparent und liefert ein leicht handhabbares und für Klient:innen i.d.R. leicht nachvollziehbares Messinstrument für die Wirkungen der Maßnahmen. Eine klare Darstellung der Wirksamkeit von Hilfen bzw. des Erfolgs der Anstrengung von Klient:innen trägt zur Zufriedenheit bei allen Beteiligten bei. Dies gilt sowohl bei Feststellung von Hilfeerfolgen als auch im Falle einer Nachsteuerung, wenn eine weniger gute Passgenauigkeit der installierten Hilfe evident wird.

WirkMit! ist auch eingebettet in EVAS, welches mit 50.000 evaluierten Hilfen das größte Qualitätsentwicklungs-Verfahren mit dem in Deutschland größten Datensatz zur Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität im Bereich der Hilfen zur Erziehung ist.

WirkungsOrientierteWeiterentwicklung

Alle oben genannten Einsatzgebiete von WirkMit! sind Bestandteil einer wirkungsorientierten Weiterentwicklung der Hilfen zur Erziehung, die angesichts einer sich ständig wandelnden, komplexen gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Situation notwendig ist, damit Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung bestmöglich unterstützt werden. 

Schulungen

Zusätzlich zum Spielbrett bieten wir Schulungen an, in welchen wir Sie und Ihre Organisation für eine zielgerichtete und personenzentrierte Anwendung qualifizieren. 

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Lassen Sie sich individuell beraten und ein unverbindliches Angebot erstellen!

Kontaktperson

Nadine Schildt

Stabstelle Personalmanagement
Fachbereichsleitung Hilfen zur Erziehung & öffentliche Verwaltung